============================================= DER KNAUSERER die 1. Online-Zeitung fuer Sparsame ============================================= Ausgabe 11/2005 Knauserer-Homepage: www.derknauserer.at ----------------------------------------------------------------------- Inhaltsverzeichnis: * Was ist Permakultur? - Grundlegendes aus dem Ökodorf * Volksernährer: alternative Getreideprodukte * Haltbarmachen durch Dörren - leichter als man denkt * Grundlegendes zum Stromsparen! * Das knausrigste Kleidungsstück der Welt * Mit kleinen Tipps viel sparen ----------------------------------------------------------------------- In eigener Sache: Rein statistisch gesehen hat jeder 6.500. Einwohner von Liechtenstein den Knauserer abonniert. Ein absoluter Spitzenwert und von mir alle lieben Grüße ins Fürstentum. Es passiert immer wieder, dass nicht der ganze Knauserer mit Mail übertragen wird. Ich arbeite an einem Versand via Newsletter- programm, was aber noch dauern wird. Sollte das Problem mit dem Abschneiden wieder auftauchen, so findet ihr den nicht übertragenen Rest im Forum. Die geplanten Themen könnt ihr übrigens ab sofort auch über die Startseite des Knauserers http://www.derknauserer.at erfahren (sie stehen unter dem Inhaltsverzeichnis des aktuellen Knauserers). ----------------------------------------------------------------------- * Was ist Permakultur? - Grundlegendes aus dem Ökodorf Wir haben schon öfter von der wunderbaren Initiative des Ökodorfs in der österreichischen Steiermark berichtet. Diesmal ein grundlegender Artikel zu einem der zentralen Themen des Projekts - der Permakultur - verfaßt von einem der Initiatoren des Dorfs: Ronny Wytek: Die kürzeste und wohl schönste Definition von Permakultur hat der Australier Bill Mollison, Autor vieler Bücher über Permakultur und Begründer dieses Begriffs, geliefert: "Permakultur ist das Schaffen von kleinen Paradiesen hier auf der Erde." Eine Nachbildung von natürlichen Landschaften voller essbarer Früchte und Gemüse mit genügend Platz für Tiere und Pflanzen in Lebensgemeinschaft mit dem Menschen - ist das nicht eine Vorstellung vom Paradies? Bill Mollison erhielt 1981 für diese Vision und das Aufzeigen ihrer Realisierung den alternativen Nobelpreis. Ursprünglich vor allem landschaftsökologisch orientiert kamen im Laufe der Zeit ökono- mische und soziale Aspekte hinzu. Mollisons Ansatz hat viele begeistert und wurde weltweit aufgegriffen. Heute handelt es sich bei Permakultur (abgeleitet von permanent agriculture) um ein ganzheitliches Gerüst von Denkwerkzeugen, Ideen und Vorschlägen. Diese sollen Menschen dabei unterstützen, ihr Leben, ihren Lebens- raum, ihre sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen nachhaltiger zu gestalten. Ausgangspunkt der Überlegungen Bill Mollisons waren natürliche und naturnahe Ökosysteme, sowie ihre Nutzung oder Nachahmung durch indigene Völker, wie beispielsweise den Aboriginies in Australien. Er beobachtete diese nachhaltig funktionierenden Systeme viele Jahre und formulierte dann eine Reihe von Gestaltungs- grundprinzipien (siehe unten). Diese lassen sich auf den Hausgarten ebenso anwenden wie auf die Konzipierung eines landwirt- schaftlichen Betriebes aber auch auf den Aufbau einer Organisation oder auf die Gestaltung des eigenen Lebensstils. Dabei war es ihm ein Anliegen, möglichst viele Menschen aus den verschiedensten Lebens- und Wirtschaftsbereichen anzusprechen - auch solche, die über keine landwirtschaftliche, naturwissenschaft- liche oder ökologische Ausbildung verfügen. Alle sollen sich an diesem Umgestaltungsprozess in Richtung Nachhaltigkeit - in dem Lebensmittelproduktion und -versorgung eine zentrale Rolle ein- nehmen - beteiligen können. Die Gestaltungsgrundprinzipien der Permakultur sind zwar klar definiert, deren Ergebnisse werden jedoch in ihrer Fülle dadurch nicht eingeschränkt. Zu den wichtigsten Prinzipien gehören: ·Jedes Element erfüllt mehrere Funktionen So kann ein Obstbaum nicht nur vielseitig verwendbares Obst (für Most, als Tafel- oder Dörrobst) tragen und am Ende seiner Zeit wertvolles Holz liefern, sondern auch Schatten spenden, den Wind bremsen (als Bestandteil einer Hecke), als Rankhilfe (z.B. für Wein, Kiwis, Stangenbohnen,...) oder zur Hängemattenmontage dienen und in seiner Blütenpracht Bienen- und auch Augenweide sein. Ein Mensch, kann gleichzeitig (Teil-)SelbstversorgerIn, GelderwerblerIn, ForscherIn, sozial aktives Wesen und DüngerproduzentIn sein. ·Wichtige Funktionen werden von mehreren Elementen getragen Dieses Prinzip ist für die Stabilität eines Systems entscheidend. Das betrifft nicht nur die Versorgung mit Energie (verschiedene Energieträger), Nahrung (eine vielfältige, produktive, "essbare" Landschaft), Trink- und Brauchwasser (z.B. Brunnen, Regenwasser- nutzung, Quellen, Abwasserreinigung) sondern auch den Gelderwerb (mehrere wirtschaftliche Standbeine, Vielfalt von Erzeugnissen, viele Märkte) ·Die nützlichen Querverbindungen optimieren Durch entsprechende Platzierung (bzw. zeitliche Staffelung) werden einzelne Elemente in förderliche Beziehungen zueinander gesetzt. So kommt es, dass alles mit allem in Verbindung ist, und ein vibrierendes Netzwerk von synergetischen Verbindungen entsteht. Als Beispiel: Das Anlehngewächshaus an der Südseite des Wohnhauses (mit Speicherwand) und davor ein Reflexionsteich (als Lebensmittelproduzent, Lebensraum, Löschteich,...) der die flache Wintersonne Gewächs- und Wohnhaus beheizen lässt. Oder: Lokale Tauschringe, in deren Netzwerken die einzelnen Mitglieder die Möglichkeit haben in einen produktiven (und geldlosen) Austausch miteinander zu kommen. ·Vielfalt statt Einfalt Je größer die (Bio-)Diversität, desto stabiler ist ein (Öko-)System. Somit erhöht die (Nutzpflanzen-)Vielfalt die Erntesicherheit und beugt Massenvorkommen von "Schädlingen" vor. In Bezug auf den Lebensstil: Vom Spezialisten und Lohnsklaven hin zum Erforschen der eigenen Interessen und Fähigkeiten. Diese zu Geldquellen gemacht, ermöglichen ein erfüllendes Leben in größeren Zusammenhängen. ·Den Energieeinsatz optimieren Stoffkreisläufe werden so kurz wie möglich gehalten. Dabei hilft z.B. ein hoher Grad an Selbstversorgung, der die Verschwendung von fossiler Energie z.B. durch den Transport von Lebensmitteln und anderen Gütern unnötig macht. Der Energie- einsatz wird auch durch die Nutzung eines Kompostklos (anstatt eines "Trinkwasserklos", dessen Fäkalien kilometerweit in energieauf- wendigen Kanälen transportiert werden) optimiert. Oder: Mithilfe durchdachter Planung die einzelnen Elemente so anlegen, dass oft frequentierte Wege kurz gehalten werden. Also den Kräutergarten vor die Küchentüre und den Feuerholzwald in einer äußeren Zone des Systems platzieren. Permakultur und biologischer Landbau... Die Leitsätze des biologischen Landbaus (Kreislaufwirtschaft, Verzicht auf mineralische Düngemittel und chemischen Pflanzenschutz etc.) sind auch in der Permakultur maßgeblich. Doch bei genauer Betrachtung der gängigen Methoden des biologischen Landbaus fällt auf, dass weder Ist- Zustand noch dessen Tendenz Richtung Nachhaltigkeit führen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z.B.: Die starke Abhängigkeit von fossiler Energie: Sowohl die Produktion und der Einsatz der Maschinen, als auch die weiten Transportwege der Lebensmittel machen den biologischen Landbau abhängig vom nicht- nachwachsenden (also auch nicht-nachhaltigen) Rohstoff Erdöl. Ebenso die Versuche mit Rapsöl Traktoren zu betreiben, können nur aufgrund der fehlenden Kostenwahrheit ökonomisch funktionieren und sind nicht nachhaltig aufgrund der fehlenden Energieeffizienz. Energieeffizienz: In diesem Fall bedeutet das eine immense Verschwendung an Energie und Landfläche. Aber auch ganz im Allge- meinen liegt der biologische Landbau diesbezüglich im Trend. In den letzten Jahrzehnten ist zwar die Produktivität (Ertrag pro Einheit Land- fläche/Mensch) gestiegen, jedoch die Effizienz ist aufgrund der weiter- führenden Mechanisierung (Herstellung und Betrieb der Maschinen), der intensiveren Verarbeitung der Lebensmittel und der immer längeren Distanzen für deren Transport zum Endverbraucher stark gesunken. So kommt es, dass der Energieinput um ein Vielfaches höher ist als der Energieoutput. Wie kommen wir nun aus diesem Dilemma? Permakultur als Diktat ist sicher nicht sinnvoll... JedeR muss bei seinem/ihrem eigenen Lebensstil ansetzen und wenn notwendig (um die vorhandene Not abzuwenden) einen neuen Lebensstil "entwerfen" - auch wenn das im ersten Moment befremdlich klingen mag. Unsere Leben werden laufend beeinflusst und gestaltet - teils von Traditionen, teils vom eigenen Unbewussten, und größtenteils von kurz- und mittelfristigen wirtschaftlichen Interessen multinationaler Konzerne. Diese tun das gezielt, ohne an unser Wohl oder an jenes der Mitwelt oder deren Zukunft zu denken. Wir können die abgegebene Macht zurückholen und unsere Verantwortung in weitgehender Selbstbe- stimmung leben. Dies erfordert nicht nur Mut sondern auch gewisse Fähigkeiten und Informationen. "... denn wer begriffen hat, dass er der Konstrukteur seiner eigenen Wirklichkeit ist, dem steht das bequeme ausweichen in Sachzwänge und in die Schuld der anderen nicht mehr offen", meinte Paul Watzlawick bei seiner Wiener Vorlesung am 5.11.1991. Der gesamte Artikel ist nochmals als RTF unter den Dokumenten als Arbeitsunterlage hinterlegt. ----------------------------------------------------------------------- * Volksernährer: alternative Getreideprodukte Mit den Getreideprodukten möchte ich meine Volksernährerreihe wieder abschließen und hoffe mit einigen Rezepten, diesen zentral wichtigen Lebensmitteln wieder zu etwas mehr Popularität verholfen zu haben. Den Abschluss möchte ich mit Getreideprodukten machen und mal Mehl als Basis außer Acht lassen - auch da gibt es sehr interessante Zutaten, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. BUCHWEIZEN Russischer Buchweizenkascha "Krupenik" 300 g Buchweizenschrot, 400 g Topfen, 200 g saure Sahne, 1 Ei, 40 g Zucker, 3 EL Butter, Salz Den Buchweizenschrot körnig kochen und abkühlen lassen. Mit Topfen, 150 g saurer Sahne, Ei, 2 EL Butter und 1 Prise Salz gründlich verrühren. Die Masse in eine große, gebutterte Form streichen, mit der restlichen sauren Sahne überziehen und im Rohr bei Mittelhitze goldbraun backen. Mit Butter und saurer Sahne servieren. Bliny 500 g Buchweizenmehl, 1 l Milch, 20 g Hefe, 2 Eigelb, 1 EL weiche Butter, je 1 TL Salz und Zucker Den Teig mit 3/4 l Milch kneten und gehen lassen. Restliche Milch mit Salz und Zucker aufkochen und mit Butter und Eigelb unter den Teig arbeiten. Erneut gehen lassen. Gefüllt werden Bliny mit Sauerrahm, Lachs, Topfen, Marmelade, Früchten oder Kompott - je nach Belieben. BULGUR Bulgur-Gratin 60 g Bulgur, 200 ml Gemüsebrühe, 10 g Butter, 1 Knoblauchzehe, 20 g Parmesankäse, gerieben, 1 Eigelb Bulgur mit der Gemüsebrühe, der Butter und dem durchgepressten Knoblauch einmal aufkochen lassen. Den Deckel schliessen, bei milder Hitze 20 Minuten ausquellen lassen. Von der Herdplatte ziehen, Parmesan und Eigelb unterrühren. In eine feuerfeste Form geben und gleichmäßig glattstreichen. Mit einem Messer in Quadrate teilen. In den Backofen stellen und bei 200 Grad eine halbe Stunde backen DINKEL Dinkel-Mais-Bratlinge 200 g Dinkelmehl, 6 Eier, 200 g Maiskörner, 50 g klein gewürfelter Stangensellerie, 50 g klein gewürfelte Karotten, 4 Eiweiß, Salz, Pfeffer, Cayenne-Pfeffer, Curry, Muskat, gehackte Petersilie Dinkelmehl und Eier zu einem glatten Teig rühren Mais, Stangensellerie und Karotten dazugeben (darauf achten, dass der Sellerie und die Karotten ganz fein gewürfelt sind) Gewürze und gehackte Petersilie dazugeben. Eischnee vorsichtig unter die Masse heben in der Pfanne ausbacken Dinkelbrot 20g Hefe, 350g Flüssigkeit (halb Wasser, halb Buttermilch), 500g Dinkelmehl, 10g Salz, 50 - 100g gehackte Walnüsse Hefe in der lauwarmen Flüssigkeit auflösen, Salz dazugeben. Mehl und die Nüsse dazugeben, und alles gut vermischen. Feuchtigkeitsgehalt überprüfen und gegebenenfalls mit etwas Streumehl oder Flüssigkeit korrigieren. 10 Min. gut kneten. Zugedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Nochmals gut kneten. Teig formen oder in entspechende Formen geben. Zugedeckt nochmals gehen lassen. Brote etwa 20 Min. bei 220°C und anschließend 20-40 Min. bei 180°C. Schoko-Dinkel-Kuchen 400 g Dinkelmehl, 150 g Rohrohrzucker, 1 Tafel (100 g) Schokolade, fein geraspelt, 4 Eier, 125 g Butter, 1 Pkg Backpulver, etwas Milch Dinkelmehl, Zucker, Schokolade, Eier, Butter und Backpulver mischen und mit der Milch einen geschmeidigen Rührteig herstellen. Masse in eine gefettete Kastenform geben und bei 175°C etwa eine Stunde backen. HAFERFLOCKEN Haferflocken-Laibchen 200 g Haferflocken, 3/8 l Gemüsebrühe, 1 große Zwiebel, 1 Ei, 1 Karotte, gerieben, 1 Sellerie, gerieben, Petersilie, Knoblauch, Kräutersalz, Majoran, Basilikum, event. Brösel Mehl und Öl zum Ausbacken Haferflocken mit heißer Gemüsebrühe gut anfeuchten und ca. 10 Min. quellen lassen. Den fein geschnittenen Zwiebel andünsten, dazugeben und mit den restlichen Zutaten vermengen. Jeweils 1 EL Teig heraus- nehmen und Laibchen formen. In wenig Öl beidseitig backen. Wie geht es weiter in der Kochrubrik? Nächstes Mal geht es um streßlose und billige Weihnachtsgerichte - vielleicht habt ihr ja sehr interessante Rezepte. In Zukunft plane ich wieder mal eine Reihe und zwar: Fast Food, TK-Kost und Tütensuppen für Knauserer. Also selbstgemachtes Convenvience Food!!! Hat wer Ideen? ----------------------------------------------------------------------- * Haltbarmachen durch Dörren - leichter als man denkt Obwohl ich schon mal im Knauserer 06/2005 kurz was über das Trocknen und die Erstellung eines Trockenofens geschrieben habe, möchte ich euch das Dörren in einem eigenen Artikel nochmal so richtig schmackhaft machen. Wer kennt das nicht? Es ist Herbst, die Erntezeit ist da. Man ist umgeben von guten heimischen Obst und Gemüse vielleicht sogar aus dem eigenen Garten. Die Tiefkühltruhe ist zum Bersten voll, die Marmeladegläser und Weckgläser alle aufgebraucht, und dennoch wäre noch soviel da, das man nicht sofort essen kann und kaum zu lagern ist. Dafür gibt es noch eine Alternative der Haltbarmachung und zwar die älteste von allen: das Dörren. Beim Dörren wird durch behutsames Erhitzen auf 40 - 50 Grad dem Obst, Gemüse, Kräutern etc. das Wasser entzogen. Braucht man einen Dörrautomaten? Eigentlich nein. Ich bin zwar stolzer Besitzer eines solchen Dinges, das ich zu meinem 30er geschenkt bekommen habe, und ich habe ihn viel in Betrieb. Das Dörren ist sehr komfortabel und die Arbeit wird sehr erleichtert, vor allem wenn man viel dörrt. Gerade dann hilft der Dörrautomat, der optimal für diese Aufgabe gebaut ist, Strom zu sparen. Die Apparate sind denkbar einfach aufgebaut. 5 - 6 Plastikringe werden aufeinandergestapelt, oben auf kommt ein Deckel in dem ein Heißluftventilator eingebaut ist, der dann die Dörrware mit heißer Luft versorgt. Es kommt also auf die Menge an, die man Dörren möchte. Wie kann ich dann Dörren? Am einfachsten ist es, das Dörrgut zusammenzubinden und an einer heißen Hauswand aufzuhängen. Das funktioniert ganz wunder- bar bei Kräutern und bei Pilzen. Weintrauben zB kann man auf Packpapier legen und bei schönem Wetter in der Sonne trocknen, allerdings geht das nur bei kleinen sehr süßen Trauben. Die Rosinen, die man erhält sind aber super. Und man muss dann noch etwas im Backrohr nachdörren. Wer ab und zu dörren möchte, kann das auch im Herd erledigen. Das Dörrgut wird dabei auf Packpaper gelegt und bei ca. 60 Grad im Herd gedörrt. Dazu einen Löffel in die ganz leicht geöffnete Tür stecken, damit das kondensierte Wasser entweichen kann. So gedörrt werden können Äpfel, Birnen, Pflaumen etc. Vordörren in der Sonne spart Energie! Die Trocknungszeiten sind aber extrem lange: Äpfel 6 - 12 Stun- den, Karotten 10 - 12 Stunden etc. Deshalb könnte Dörren im Backrohr zu einem teuren Spaß werden, wenn man auf den Geschmack gekommen ist. Deshalb unbedingt mehrere Lagen auf einmal dörren (Mindestabstand dazuwischen 8 - 10 cm). Alternativ dazu kann man sich eine Trockenkiste bauen: Die Bauanleitungen für diverse Trockenkisten und diverse Literatur- empfehlungen habe ich euch in den Dokumenten abgelegt: http://www.derknauserer.at/unterlagen/doerr.php Was kann man Dörren? Am bekanntesten ist Dörrobst. Hier eignen sich Obstsorten mit verhältnismäßig wenig Wasser wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Nektarinen oder Bananen. Sehr leicht zu trocknen sind Kräuter und Suppenkräuter, die aromatisch fast an eingefrorene Kräuter rankommen. Für Tees gibt es sowieso keine Alternative. Was weniger bekannt ist, ist dass man Gemüse sehr gut trocknen kann, das man dann wie bei Instantsuppen verwenden kann. Gut zu trocknen sind: Erbsen, Bohnen, Kohl, Mais, Karotten, Paprika, Zwiebeln, Zucchini Und natürlich Tomaten. Hier empfehle ich aber nur Cocktail- tomaten, die vor dem Dörrvorgang nicht halbiert werden, sondern als ganze Tomate gedörrt werden. Wer Tomaten aufschneidet erhält zwar auch was leckeres, es sieht aber aus wie rote Haut. Die gedörrten Tomaten lege ich dann in eine Oliven-Kräuter- Mischung ein. Lecker!!!! Und was sich noch hervorragend eignet, sind Pilze. Getrock- nete Habichtspilze sind eine wunderbare Würze. Aber auch alle anderen Pilze können leicht getrocknet werden. Vor der Verwendung werden sie dannüber Nacht eingeweicht und dann wie Frischpilze verkocht. Muss man noch was beachten? Besonders gute Ergebnisse bei Obst und Gemüse erzielt man, wenn man vorher das Dörrgut etwas blanchiert Meine eigenen Tipps: Besonders beim Gemüse kann man dann ungemein kreativ werden und sich selber Instantsuppen, Gemüsemischungen etc. mischen. Ich habe heuer zu einem Spottpreis überreife Bananen ergattert und 5 kg gedörrt. Diese Dörrbananen sind eine hervorragende Nascherei neben dem Fernsehapparat. ----------------------------------------------------------------------- * Kampf der hohen Stromrechnung Wer kennt es nicht? Vordergründig ist man ein braver Stromsparer, läuft schon mal abends durchs Haus um die Lichter abzuschalten, Standby gibt es nicht und dann ... die Stromrechnung mit einem Be- trag, den man kaum glauben kann. Stromsparen ist angesagt, nur wo denn noch weitersparen, wenn man seine Potentiale doch schon so gut nutzt. Als erstes heißt es sich die Stromrechnung zur Hand zu nehmen und sich über das Fachchinesisch im klaren werden. Dann alle offenen Fragen zur Rechnung aufschreiben und beim Anbieter anrufen. Die dümmsten Fragen sind immer jene, die man nicht stellt. Als zweites eine Liste aller Stromverbraucher im Haus erstellen. Hier sollte man besonders genau sein, da man hier die versteckten Fresser (wie den Warmwasseraufbereiter) gerne vergißt. Überraschend lange Liste, oder? Man kann sicher anhand der aktuellen Stromrechnung einen Tarifvergleich anstellen, um herauszufinden, wer billigeren Strom liefern könnte. Jetzt schon zu wechseln, wäre zu früh, denn wenn man seine Potentiale ausgereizt hat, kann sich ein anderes Ver- brauchsbild stellen. Rechner in Ö: www.e-control.at Nachdem man nun die Fakten gesammelt hat, geht es ans effektive Sparen: a) Kosten-Nutzen-Vergleich: Halte ich mir ein Gerät, weil es nütz- lich ist oder weil es bequem ist. Dinge wie Ventilatoren, Klimaan- lagen, Wäschetrockner, Luftbefeuchter, diverser unsinniger Küchen- schnickschnack - raus damit. Bei uns stellte sich die Frage, ob es wirklich nötig ist, dass immer wenn man das warme Wasser aufdreht, auch sofort warmes den Hahn runterrinnt, oder ob es auch geht, wenn man etwas auf das warme Wasser warten muss. Da dieser kleine Luxus pro Tag gleich einige Kilowattstunden Strom ausgemacht hätte, haben wir diese Zirkulation abgeschaltet. b) Gibt es Alternativen? - Der größte Stromfresser wäre eine Elektroheizung. Bequem ja, aber auch sauteuer. Könnte man auch anders heizen? Mit einem Holzofen, einem Gasgerät mit Propanflaschen. - Der Warmwasseraufbereiter, der mit Elektro betrieben wird, wird zwangsläufig zum teuren Spaß. Auch hier - gibt es Alternativen, ihn anders aufzuheizen (mit Holz, mit Sonnenenergie). Oder könnte man mit einem kleineren Untertischgerät die Kosten senken. - Der Geschirrspüler: ist er auch immer voll? Oder könnte man seine 3 Tassen schneller und billiger von Hand abwaschen? - Die Waschmaschine: wäscht man auch immer voll, oder läuft das Ding schon halbleer. Abhilfe hier könnte man schaffen, indem man mit einem Nachbarn eine "Waschgemeinschaft" bildet. Man hat momentan nur eine halbvolle Waschmaschine mit Weißwäsche, die man mit Weißwäsche vom Nachbarn dann vollfüllt. Dafür wäscht diese/r eine Woche später ein paar T-shirts bei seiner Buntwäsche mit. Wir machen das seit einem halben Jahr so und es funktioniert ganz gut. c) Gebrauchsanweisungen lesen Bei Elektrogeräten wird man zum Gewohnheitstier, das sage ich euch aus eigener Erfahrung. Obwohl ich bei der Waschmaschine immer mit den Graden herumexperimentiert habe, wäre es mir nicht in den Sinn gekommen, meine gewählten Programme zu ändern. Ein Blick in die Gebrauchsanweisung ließ mich die wöchent- lichen Waschzeiten um bis zu 45 Minuten reduzieren mit dem selben Ergebnis. Einiges zu holen ist auch beim Mikrowellenherd. Besonders anzuraten ist natürlich das Studium der Gebrauchsan- weisung bevor man Boiler, Heizgeräte etc. in Betrieb nimmt. d) Auch alles gut gedämmt und isoliert, nichts verstellt? - Sind die Warmwasserrohre gut gedämmt? - Steht der Kühlschrank auch nicht ganz an der Wand, sondern läßt die Luft zirkulieren? - Sind die Heizkörper auch nicht verstellt? - Achtung auch folgendes bedenken: Pro Grad höherer Raumtemperatur zieht der Kühlschrank vier Prozent mehr Strom. Deshalb Kühlschränke und Gefriertruhen nicht neben Wärmequellen wie Heizung, Herd, aber auch nicht neben Spül- oder Waschmaschine stellen. Wenn’s nicht anders geht, Isolierung dazwischen basteln. Und auch die Küche nicht überheizen! e) Gewohnheiten überdenken Was ich damt meine? zB - Duschen statt baden - nicht alles nach dem ersten Mal tragen waschen, sondern es mal mit auslüften probieren f) Energiesparer anschaffen - Warmwassergeräte können helfen, die Kosten leicht zu senken, denn sie erhitzen das Wasser sehr effizient - Eierkocher (wenn man viele Eier ißt) kochen effektiver als ein Ei in einer Pfanne - Thermostate Nachdem wir dieses Programm heuer im Juli für uns durchge- spielt haben, konnten wir den Energieverbrauch um 2000 kWh pro Jahr senken. Die einzige Einbuße - Hände werden jetzt mit kaltem Wasser gewaschen und vor dem kleinen Geschirrwasch in der Spüle muss ich mir Wasser im Wasserkocher aufbereiten. ----------------------------------------------------------------------- * Das knausrigste Kleidungsstück der Welt Zugegeben der Titel ist etwas hochgestochen, aber wenn ein Kleidungsstück diesen Titel verdient hat, dann ist es die Schürze, die zwar mittlerweile als modisches Accessoire mißverstanden wird, eigentlich aber nichts anderes ist, als ein Stück Stoff, das die darunter liegende Kleidung vor Verschmutzung schützen soll. HISTORISCHES Bis weit ins 19. Jhd. war die Schürze jenes Alltagskleidungsstück der Frau, das nicht nur praktisch war sondern auch sehr differen- zierte Botschaften über Eigenschaften und sozialen Status der Frau auszusagen vermochte. Je feiner die Schürze umso höher auch der Stand der Frau. Bei Männern handelte es sich bereits schon immer um ein Arbeits- kleidungsstück, das aber je nach Machart sofort den Berufsstand verriet. Da aber die Schürze immer schon ein Symbol für körperliche Tätigkeit war und bei Frauen immer signalisierte, dass sie brav und treu ergeben ihren häuslichen Pflichten nachkamen, verlor die Schürze nach mitte des 20. Jhd. schnell Anbedeutung. Aus einer praktischen Arbeitskleidung wurde schnell ein Sinnbild für ein rückständiges Rollenverständnis. Die Schürze wurde von der Jugend abgelehnt. SITUATION HEUTE Heute fristet die Schürze ein Schattendasein, ihre Verwendung findet sie in Nischen:als Accessoire in der Trachtenmode, in ihrer eigentlichen Bestimmung als Kochschürze, wobei sich hier die Designer mit mehr oder weniger witzigen Bedruckungen gegen- seitig übertreffen und als Arbeitsschurz. Von einem symbolisch überfrachteten Kleidungsstück stürzte sie somit in die Bedeutungslosigkeit, um ... vielleicht von Knauserern wieder entdeckt zu werden und zwar als Schonung für die gute Unterkleidung. Wer weiß? SCHÜRZEN SELBSTGEMACHT Die einfachste Schürze kann man schnell aus einem alten Geschirrtuch selbermachen, wobei es schon ein größeres Tuch sein sollte. Man nimmt das Geschirrtuch und stellt es auf die Spitze, dann näht man an die linke und die rechte Ecke ein langes Band, damit man die Schürze hinten ver- knoten kann und oben am Hals näht man ein weiteres Band an, das eine Schlinge beschreibt, damit man sich die Schürze über den Kopf ziehen kann. So eine Geschirrtuchschürze ist einfach und zweckdienlich. Noch einfacher sind Halbschürzen, die nur die Beinkleider schützen sollten. Hier reicht auch ein altes, kleineres Geschirr- tuch, an dessen schmälere Seiten und zwar ziemlich am oberen Rand jeweils links und rechts ein Band annäht. Wunderbare Abnehmer für Schürzen sind auch Kinder, wenn sie kreativ tätig sind. Für meinen Sohn habe ich ein altes XS-WerbeT-shirt zu einer Schürze umgebaut und habe so etlichen Pullovern das Leben gerettet. Eine nette Kinderschürze zum Nachnähen habe ich unter http://www.tagesmutter-4u.de/Seite5.htm gefunden. Die PDF- Datei habe ich zur Sicherheit nochmals in den Dokumenten abgelegt. Auch wenn Schürzen nicht der letzten Mode entsprechen, so sollte doch in jedem Knausererhaushalt eine in Griffweite stehen. Wie schnell versaut man sich durch Fettspritzer, Chemikalien, Farben etc. seine Kleidung. Also einen Nagel in die Wand und Schürze griffbereit aufhän- gen. ----------------------------------------------------------------------- * Mit kleinen Tipps viel Sparen: UNPRODUKT: Ganz lassen können wir von unseren geliebten Unprodukten nicht - sie sind einfach zu schön! Paul/Graz hat bei http://cms.3m.com/cms/CH/de/0-39/FFFllFA/view.jhtml die Scotch-Brite WC Active Pads gefunden. Eine einmal verwendbare WC-Bürste! Man steckt die Reinigungspads auf den Griff und bürstet sein Klo damit und dann "Einfach und hygienisch entsorgen". Was heißt: mit der Hand das Pad angreifen (das ist der hygienische Teil) und nach der ersten Verwendung dieses Pad wegwerfen (das muß einfach sein). MAL EINE IDEE - aus dem Brigitteforum! Meine Schuhe besohle ich jetzt selber. Schuster ist mir zu teuer. Für ein Paar ganz dünne Absätze 1 cm Durchmesser sollte ich 7,80 Euro bezahlen! Bei Karstadt in der Heimwerkerabteilung gibt es alles Mögliche zum Schuhe reparieren. Ich habe mir 4 Absätze gekauft für 2 Euro, Nägel waren dabei. Eine Anleitung zum Schuhe besohlen und kleben hab ich auch noch gekauft für 2 Euro. Zu Hause hab ich dann die Schuhe in den Schraub- stock geschraubt und meine Schuhe selber besohlt, für 1 Euro!! Es gibt in dieser Abteilung fast alle Größen von Absätzen und auch Kleber! Hab jetzt auch schon einen Sportschuh mit dieser Spezialkleber geklebt. AB IN DEN KÜHLSCHRANK: Nagellack, der im Kühlschrank aufbewahrt wird, bleibt wesentlich länger streichfähig (vor dem Auftragen ein paar Minuten anwärmen). Angebrochener Sekundenkleber hält auf diese Art ebenfalls länger. verschluckte Spartipps aus dem Knauserer 10/2005: WASCHNÜSSE - eine Empfehlung von Doris: ich wasche seit gut 1 Jahr hauptsächlich mit Waschnüssen. Daraus kann man alles mögliche an Seifenlaugen herstellen. So auch Haar- schampoo und Duschgel. Dazu kocht man ca. 10 Waschnüsse in 1 l Wasser etwa 10 Minuten, und seiht dies ab. Mit ätherischen Ölen und evtl. Salbei angereichert hat man damit ein wundersames Waschmittel für die Haut - das Problem es ist zu flüssig. AUSGEHÖHLTE KÜRBISSE haltbar machen: - nicht zu früh aushöhlen. Die Kühle draußen konserviert. - Fruchtfleisch so weit es geht herausschneiden. - Den Kürbis mit Haarspray aussprühen. - Wer Teelichter im Kürbis abbrennt, sollte für Lüftungslöcher im Deckel sorgen. - Kürbis vor Frost schützen. ----------------------------------------------------------------------- Leserbriefe zum Knauserer 10/2005: Bärlapp - wichtiger HINWEIS von Irmgard: Liebe Michi, ich hab mich lange mit Heilkräutern beschäftigt und nicht nur ein Buch drüber gelesen. In dem Buch von Maria Treben "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" steht glaube ich auch ein Tipp in der Richtung drin. Ich schaue aber immer auch in andere Heilkräuterbücher, und in einem stand, dass der Bärlapp nur in ganz kleinen Mengen ungiftig ist, ansonsten hochgiftig !!!!! Da würde ich dann auch die Sporen der Pflanze nicht nehmen, gerade bei Säuglingen, die ja schon auf eine viel geringere Dosis reagieren. Das wollte ich dir nur schreiben, weil ich diesen Tipp nicht so gut finde. Es gibt viele alte Tipps, die nicht so gut sind, wie z. B. Wurmfarn (= Rainfarn) gegen Würmer. Der ist auch nur in kleinen Mengen ungiftig. Viel milder, und auch wirksam, sind geraspelte Möhren/Gelbe Rüben. ----------------------------------------------------------------------- Für den Knauserer 12/2005 sind folgende Themen geplant. Ich werde diese Themen im Diskussionsforum auch zur Diskussion stellen. E-Mails mit euren Tipps und Meinungen sind aber auch herzlich willkommen. WEIHNACHTSKNAUSERER * Aktion Weihnachten 2005 - der Adventkalender für besinnliche Knauserer * Weihnachten und Essen - wider die Völlerei!! * Basteleien in letzter Minute * Gratisproben bringen nichts - ein Ende der Pröbchentyrannei in Sicht? * Energiesparen extrem - der Wohnsack * Mit kleinen Tipps viel sparen Forum: http://www.derknauserer.at E-Mail: mailto:mau@gmx.at ----------------------------------------------------------------------- Impressum: Der Knauserer ist ein kostenloses E-Zine, das ca. 12mal jaehrlich erscheint. Herausgeber: Michaela Brötz, mau@gmx.at - www.derknauserer.at